Spanische Hofreitschule
Lipizzanergestüt Piber
Text: Emely Nobis, Bild: Spanische Hofreitschule
Die Stars der Spanischen Hofreitschule in Wien wachsen auf inmitten der grünen Hügel des Gestüt Pibers in der Steiermark. Dort kann man sie besuchen.

Hengste auf dem Weg zur Alm © Spanische Hofreitschule, ASAblanca.com Rene van Bakel

Lipzzaner Hengste © Archiv Boiselle/ Gabriele Boiselle
Wenn Sie sehen wollen, wie die Stars der Spanischen Hofreitschule aufwachsen, müssen Sie in die Steiermark fahren. Inmitten grüner Hügel steht das Gestüt Piber, wo sie geboren werden und ihren Kinderjahren verbringen. Während der ersten sechs Monate bleiben die Fohlen, dann noch braun oder schwarz, bei ihren Müttern. Tagsüber stehen sie alle zusammen in einem großen Laufstall oder auf den angrenzenden Wiesen. Die mutigsten Jungpferde lassen sich bei einer Führung von den Besuchern streicheln. Dies ist erlaubt, denn die Gewöhnung an menschliche Kontakte kann nicht früh genug beginnen.
Nach sechs Monaten werden sie entwöhnt. Von da an sind sie drei Jahre lang zusammen: Hengste und Stuten in getrennten Herden. Dann kann man schon sehen, welche Pferde irgendwann (nach vier bis sechs Jahren) ein weißes Fell bekommen: Ihre Haut bekommt bereits hellere Flecken. Denken Sie nicht, dass die wertvollen Pferde nachts immer in den Ställen sind. Die Sommermonate verbringen die Herden im Freien auf Almen in einer Höhe von 1500 Metern. Hier entwickeln sie Muskelkraft und Fitness und üben von Natur aus trabend und springend Haltungen, die sie später perfektionieren werden. Sie erhalten auch ihr erstes, einfaches Training, wie z.B. sich an den Sattel zu gewöhnen und an der Leine zu laufen. Für ihre Betreuer ist es eine einzigartige Gelegenheit, ihren Charakter zu studieren. Wer sind die Anführer, die Lernbegierigen, die Drücker, die Springer…
Doppelter Name
In Piber werden jedes Jahr etwa vierzig Fohlen geboren. Zuchtstuten stammen aus siebzehn klassischen Stutenfamilien (ursprünglich aus dem Gestüt Lipizza); Zuchthengste sind Nachkommen von sechs „Urvätern“: Pluto (geboren 1765), Conversano (1790), Neapolitano (1790), Favory (1779), Maestoso (1773) und Siglavy (1810). Lipizzanerhengste erhalten bei der Geburt zwei Namen. Die erste bezieht sich auf die Abstammung des Vaters, die zweite auf die der Mutter. Conversano Perletta ist also ein Sohn der Mutter Perletta und ein Hengst, der von der Linie Conversano abstammt. Regelmäßig wird “frisches Blut” aus einem der etwa zehn anderen staatlich anerkannten Gestüte (u.a. in Ungarn und Italien) gewonnen. Um Inzucht zu verhindern werden Bluttests verwendet, um festzustellen, welche Paare die wenigsten familiären Bindungen haben und daher am besten in der Lage sind, sich zu paaren.
Auf dem Gelände des Barockschlosses können Sie einen Tag mit Führungen durch Stallungen, Hufschmiede und Weiden verbringen (Juni-September). Es gibt ein kleines Museum, einen Souvenirladen und ein Café. Im Sommer werden regelmäßig Veranstaltungen organisiert. Höhepunkt ist der Almabtrieb im September: Die Lipizzanerhengste, die den Sommer auf der Alm verbracht haben, kehren in einem festlichen Umzug zurück. Eine Woche später findet die Herbstparade statt: Die Junghengste zeigen, was sie können, und die Spanische Hofreitschule aus Wien gibt einen Gastauftritt.
Wenn sie vier Jahre alt sind, werden die am besten geeigneten Hengste für die Spanische Hofreitschule ausgewählt. Erst dann beginnt ihre eigentliche Ausbildung, die acht bis zehn Jahre dauern kann. Das erste Jahr verbringen sie in der waldreichen Umgebung des Ausbildungsinstituts in Heldenberg (Niederösterreich), dann ziehen sie an den Hauptstandort der Spanischen Hofreitschule in Wien.
Wenn sie in Rente gehen, etwa im Alter von 25 Jahren, kehren die Hengste dauerhaft nach Piber oder Heldenberg zurück, um ihren Lebensabend unter Artgenossen zu genießen
Täglich von 9.30-17 Uhr geöffnet, Piber 1 in Köflach, srs.at/piber

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