Sehenswürdigkeit
8 Burgruinen mit einem zweiten Leben
Text: Emely Nobis
Niederösterreich
1. Aggstein

© Wikimedia Commons, Uoaei1
Die langgestreckte Ritterburg Aggstein (150 Meter) aus dem 12. Jahrhundert, die über der Donau in der Wachau thront, wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals gestürmt und hat sich nie ganz davon erholt. Glücklicherweise haben die wechselnden Besitzer seit Beginn des 19. Jahrhunderts Maßnahmen ergriffen, um den weiteren Verfall zu verhindern. Deshalb können jetzt unter anderem der Rittersaal, die Kapelle und das Gefängnis besichtigt werden. Es finden auch regelmäßig Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel das jährliche Mittelalterfest im April. ruineaggstein.at
2. Gars

© Reinhard Podolsky
Die Burg oberhalb von Gars am Kamp im Kamptal war eine der Hochburgen (und zeitweise Residenz) der Babenberger, die von 976 bis 1248 bis zur Übernahme durch die Habsburger die Marktgrafen und Herzöge Österreichs stellten. Der dreigeschossige Renaissanceflügel neben der mittelalterlichen Burgruine
wurde teilweise wiederhergestellt. Im Sommer werden hier Konzerte und vor allem Opern aufgeführt. operburggars.at
Oberösterreich
3. Prandegg

© Österreich Werbung, Lukas Beck
Die Burgruine Prandegg in Schönau (Mühlviertel) ist mit einer Länge von rund 140 Metern und einer bebauten Fläche von 2.435 m² eine der größten Burgen in Oberösterreich. Der erste bekannte Besitzer war Ruger der Pranter im Jahr 1237. Um 1600 gehörten etwa 400 Bauernhöfe und mehr als 50 Burghäuser in Zell zur Grundherrschaft. Ab etwa 1750 verfiel das Schloss. Seit 1823 ist es im Besitz der Herzöge von Sachsen Coburg Gotha. Ein Weg mit Holzstufen und einer Brücke ermöglicht einen Rundgang durch und um das Schloss. Eine kleine Aussichtsplattform bietet einen Blick auf das Aistal. Das Schlossmuseum ist Ausgangspunkt für Führungen, die einen Einblick in die Geschichte des Schlosses und die ehemalige Funktion der verschiedenen Räume geben. In der Open-Air-Arena finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Die Burgschänke ist von April bis Oktober geöffnet. prandegg.com; taverne-prandegg.at
4. Waxenberg

Wikimedia Commons, Wolfgang Sauber
Die Burganlage Waxenberg mit ihrem markanten Aussichts- und Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der gleichnamigen Gemeinde im Mühlviertel. Waxenberg, bereits 1146 urkundlich erwähnt, wurde von den Wilheringern gegründet. Die Burg gehörte den Babenbergern, den Habsburgern und seit 1647 den Starhembergern, deren berühmtester Vorfahre Heinrich Ernst Rüdiger Stadtkommandant war und Wien vor den Türken rettete. Nach einem Blitzeinschlag im Jahr 1756 brannte das Schloss weitgehend ab und verfiel. Seit seiner Renovierung durch den örtlichen Kulturverein ist es das Zentrum kultureller Aktivitäten, darunter ein jährliches Ritterfest. waxenberg.info
Steiermark
5. Gallenstein

© Ernst Kren
In der Nähe von St. Gallen, im Nationalpark Gesäuse, liegt die Burg Gallenstein aus dem 13. Jahrhundert. Bis 1831 war es ein Zufluchtsort (in Kriegszeiten) und Verwaltungssitz der Bischöfe des Stiftes Admont. Ein Spaziergang dorthin ist heute ein beliebter Sommerausflug wegen der schönen Aussicht auf die Berge des Gesäuses. Regelmäßig finden dort auch kulturelle Veranstaltungen statt, wie z.B. jedes Jahr im August das Festival St. Gallen mit Konzerten von Klassik bis Weltmusik. festivalstgallen.at
Kärnten
6. Finkenstein

© Burgarena Finkenstein
Jeden Sommer verwandelt sich die Burgarena Finkenstein (Kärnten) in eine Freilichtbühne mit dem nahen Faaker See und den Karawanken als Kulisse. Die Burg wurde erstmals 1142 erwähnt und gehörte damals den Herzögen von Kärnten. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist sie nicht mehr bewohnt und in weiten Teilen verfallen. Der derzeitige Schlossherr ist der Konzertveranstalter Gerhard Satran. Innerhalb der noch erhaltenen Mauern befindet sich eine Burgschenke. burgarena-finkenstein.com
7. Taggenbrunn

Burg Taggenbrunn
Die Burg Taggenbrunn auf einer Anhöhe bei Sankt Veit an der Glan wurde im 12. Jahrhundert im Auftrag der Salzburger Bischöfe erbaut, war aber verfallen, als der Unternehmer Alfred Riedl (Jacques-Lemans Watches) es 2011 kaufte. Seitdem wurden das Schloss und die umliegenden Gebäude sukzessive renoviert, zuletzt mit der interaktiven Ausstellung „Zeiträume“, die der österreichische Künstler André Heller 2021 eröffne hat. In verschiedenen abgedunkelten Räumen des Schlosses werden mit Hilfe von Licht-, Ton- und Multimediatechnik die Folgen von Klimawandel und Umweltkatastrophen buchstäblich visualisiert. Es gibt auch spielerische Installationen, wie Reflect: Dank Sensoren und einem ausgeklügelten Computerprogramm werden die Bewegungen der Besucher, die vor diesem Display stehen, in grafische Formen umgesetzt. In einem anderen Raum sieht man unzählige Spiegelungen, Formen und Farben von sich selbst, wie in einem Kaleidoskop. Im überdachten Innenhof werden Konzerte, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen organisiert. Highlight sind die Taggenbrunner Festspiele im Herbst (August-Oktober), eine Reihe von (klassischen) Konzerten. taggenbrunn.at; taggenbrunner-festspiele.at
8. Liebenfels

© wikimedia Commons, Johann Jaritz
Die Ruine der Burg Liebenfels, die auf einem einsamen Felshügel oberhalb des Dorfes Pulst liegt, gehört zu den eindrucksvollsten mittelalterlichen Festungsanlagen Kärntens. Im Jahr 1312 wurde die Burg, die bis 1429 als herzogliches Lehen im Besitz der Liebenberger war, unter dem Namen liewenvelse“ erstmals urkundlich erwähnt und in mehreren Etappen ausgebaut. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen wurde die Burg von ungarischen Truppen besetzt, die sie als Stützpunkt nutzten, um von hier aus das Zentrum Kärntens unsicher zu machen. Um 1680 war die Burgruine verlassen. Heute beherbergt sie ein Museum, das Ausgrabungen in und um die Burg zeigt. burgliebenfels.at


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