Troadkasten

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Man könnte sie als dezentrale Kornkammern bezeichnen: die Troadkasten, in denen viele österreichische Bauern jahrhundertelang ihr Getreide (Troad im Dialekt), Mehl und Saatgut aufbewahrten. Um zu verhindern, dass diese wertvollen Rohstoffe bei einem Hausbrand verloren gingen (und die Familie zu verhungern drohte), befanden sich diese Speicher immer in einiger Entfernung vom Hof. In ihnen wurden auch Wolle, Leinen und andere Materialien aufbewahrt und oft hing der getrocknete Speck unter dem Dach. Einige Bauern haben dort sogar ihre Wertsachen versteckt. Troadkasten wurden oft auf Stangen oder in einem Ziegelkeller aufgestellt, um sie vor Feuchtigkeit, Mäusen und anderem Ungeziefer zu schützen. Darüber hinaus wurde das Getreide nach Sorte getrennt in großen, verschlossenen Kisten gelagert.

Troadkasten in Zederhaus
Einige Troadkasten sind klein, aber auf großen Bauernhöfen haben sie oft zwei Stockwerke und sogar einen Balkon. In Zeiten der Gefahr schliefen der Bauer und/oder sein Diener manchmal sogar mit Heugabel oder Sense bewaffnet darin. Obwohl die meisten von ihnen aus Holz sind, begann man im Lungau im Salzburgerland ab dem 16. Jahrhundert mit dem Bau aus Stein, wahrscheinlich unter dem Einfluss von Maurern, die dann massenhaft aus Norditalien über die Tauernstraße nach Salzburg reisten, um an den großen Bauprojekten der Fürsterzbischöfe zu arbeiten. Bei ihrem Zwischenstopp im Lungau verdienten sie mit dem Bau der Speicher ein Zubrot. Sie brachten auch die Freskotechnik mit, mit der die Troadkasten in dieser Region oft sehr schön dekoriert sind.
Früher waren Troadkasten in Österreich weit verbreitet. Inzwischen haben sie ihre Funktion verloren, und Sie werden sie, außer im Lungau (wo es immer noch mehr als dreihundert Beispiele gibt), eher sporadisch finden. Diejenigen, die noch stehen, haben oft eine neue Funktion als Atelier, Garage, Museum oder (meist) Ferienhaus erhalten. Zum Teil dank des Tourismus werden diese wertvollen Kulturdenkmäler so vor der Zerstörung bewahrt.


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