Sehenswürdigkeit
9 mächtige Burge
Text: Emely Nobis
Niederösterreich
1. Burg Hardegg

Burg Hardegg © Frits Roest
Auf einem Felsvorsprung oberhalb der kleinsten Stadt Österreichs, Hardegg, thront die majestätische Burg Hardegg, die schon von weitem sichtbar ist. Die Festung an der Thaya mit einem Umfang von nicht weniger als 600 Metern kann mit oder ohne Führung erkundet werden. Zu sehen sind der Rittersaal, die Winterküche, die Schmiede, die Burgkapelle, der Bergfried und Ausgrabungen. Auch die Geschichte des Gebäudes wird dargestellt, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Familie Khevenhüller-Metsch gelegt wird, die die durch einen Brand schwer beschädigte Burg 1730 kaufte und wieder aufbauen ließ. Seit 1989 ist Hardegg im Besitz der Nachkommen der Fürsten Khevenhüller-Metsch: der Grafen Pilati von Thassul zu Daxberg aus dem Trentino.
Stadt 38 in Hardegg, burghardegg.at
2. Burg Rapottenstein

Burg Rappottenstein © Frits Roest
Die Burg Rappottenstein im nordwestlichen Niederösterreich wurde im Jahr 1150 von Rapoto von Kuenring gegründet. Die Burg wechselte mehrmals den Besitzer, bis es 1664 in den Besitz der heutigen Besitzer, der Grafen von Abensperg-Traun, kam. Die Burg ist eine der wenigen in Österreich, die nie erobert und daher auch nie zerstört wurde. Sie ist damit eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Festungsanlagen Österreichs mit architektonischen Elementen aus der Romanik, Gotik und Renaissance. Unter dem Namen Kinderburg Rapottenstein organisiert das Rote Kreuz Niederösterreich in der Burg Aktivitäten für traumatisierte Familien. In den Sommermonaten können Besucher an einer Führung teilnehmen. Zu sehen sind unter anderem die dreistöckigen Arkaden mit Sgraffito-Verzierungen, Renaissance-Fresken, gotische Gewölbe, ein Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert und der Kerker. Sie können auch durch den Garten wandern.
Rappottenstein 85 in Rappottenstein, burg-rappottenstein.at
Kärnten
3. Burg Landskron

Burg Landskron © Dr. Marianne Feiler
Auf einem Felsplateau nordöstlich von Villach liegt die imposante Burgruine Landskron, die in Teilen aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts stammt. Ein Besuch hier ist ein schöner (Familien-)Ausflug. In der Adler-Arena können Sie täglich Flugshows mit Raubvögeln und Eulen besuchen. Mit etwas Glück sehen Sie die Steinadler Fritzi und Bruno fliegen. Ausgestattet mit Mini-Kameras haben sie 360-Grad-Bilder der Region Villach aus der Vogelperspektive aufgenommen, die online betrachtet werden können. Für einen fantastischen Blick auf Villach und seine Umgebung empfiehlt sich ein Mittagessen auf der Panoramaterrasse des Restaurants. In der Nähe der Burg befindet sich der schöne Tierpark Affenberg. Die einhundertfünfzig dort lebenden Japanmakaken können sich frei bewegen. Daher können Sie den Park nur im Rahmen einer der (häufig stattfindenden) Führungen besuchen.
Die Burg Landskron ist von Ende Mai bis Ende September geöffnet. Schloßbergweg 30, burg-landskron.at
In der Adler-Arena finden von Ende April bis Ende Oktober täglich (mehrere) Flugshows statt. Zeiten und Tickets: adlerarena.com
Führungen auf dem Affenberg (Schloßbergweg 28) werden von Anfang April bis Anfang November angeboten. Zeiten und Tickets: affenberg.com
Vorarlberg
4. Schattenburg

Schattenburg © Frits Roest
Über Feldkirch thront die Schattenburg, die um 1200 vom Gründer der Stadt, Graf Hugo I. von Montfort, erbaut wurde. Der Fußweg vom Stadtzentrum dauert etwa zehn Minuten. Ein Rundgang durch diese gut erhaltene mittelalterliche Burg (heute ein Museum) gibt einen guten Einblick in das frühere Leben hier. Es gibt achtzehn Ausstellungsräume, darunter die Burgkapelle und der Wehrturm mit einer Ausstellung historischer Waffen. Vom vierten Stock dieses Turms hat man einen weiten Blick über die Altstadt von Feldkirch. Restaurant Schlosswirtschaft im Innenhof ist berühmt für ihr Schattenburg-Schnitzel, das als eines der größten in Österreich gilt.
Burggasse 1 in Feldkirch, schattenburg.at; schattenburg.cc (Restaurant)
5. Burg Klammstein

Burg Klammstein © Gastein Tourismus
Am Eingang des Gasteinertals, auf dem Gelände einer ehemaligen Mautstation, liegt die Burg Klammstein: eines der ältesten Gebäude in Gastein und im Salzburgerland. Sie wurde im 11. Jahrhundert von der bayerischen Adelsfamilie Sieghardinger erbaut, der das Tal damals gehörte. Die Burg Klammstein diente als Verwaltungszentrum und Gericht. Im Jahr 1524, während der Bauernaufstände gegen die Macht der Bischöfe, wurde die Burg aufgegeben. Sie verfiel und wurde bereits in Dokumenten aus dem Jahr 1608 als „unbewohnbar“ bezeichnet. Adolf Ferner, ein pensionierter Hotelbesitzer aus Bad Hofgastein, kaufte die Ruine im Jahr 1972. Er restaurierte den Turm, setzte ihm ein neues Dach auf und richtete ein etwas überfülltes, aber sehenswertes Museum über die Geschichte des Schlosses mit zahlreichen Objekten zu Themen wie Jagd und Handel ein. Eine geführte Besichtigung der Burg (und/oder ein Besuch in der Burgschänke) gehört heute zu den historischen Attraktionen des Tals.
Klammstein 26 in Dorfgastein. Informationen und Öffnungszeiten: burg-klammstein.at
Tirol
6. Festung Kufstein

Festung Kufstein © Frits Roest
Das Wahrzeichen der Tiroler Stadt Kufstein ist die gleichnamige Festung, die wie eine Akropolis auf einem Berg über der Stadt thront. Es zeugt von seiner kriegerischen Vergangenheit. Jahrhundertelang stritten sich Bayern, Tirol und die Habsburger um die strategisch günstig gelegene Grenzstadt am Inn und ihre Einnahmen aus Zöllen und Mauten. 1504 wurde Kufstein von Kaiser Maximilian I. von Österreich mit Hilfe der Riesenkanonen Purlepaus und Weckauf vom bayerischen Burgkommandanten Hans van Peinzenau erobert. Er reparierte die Schäden und baute die bereits drei Jahrhunderte alte Burg zu einer großen Festung aus, die heute mit dem Aufzug oder über eine überdachte Holztreppe erreicht werden kann. Der Innenhof auf der Südseite ist eine Musikarena. Im Sommer finden hier fast jeden Tag Konzerte statt: von Klassik bis Pop. Die Festung selbst beherbergt mehrere Museen, das ehemalige Gefängnis im Kaiserturm und die Heldenorgel, mit 4300 Pfeifen und 36 Registern die größte Freiluftorgel der Welt. Es wird täglich um die Mittagszeit gespielt. Auf dem Platz neben dem Eingang können Sie dem Organisten zusehen. Dieses Heldenorgelkonzert (zu Ehren der Opfer des Ersten Weltkriegs) ist in der ganzen Stadt zu hören.
Festung 2 in Kufstein, festung.kufstein.at
7. Burg Landeck

Burg Landeck © Tirol Werbung
Im Mittelalter wurden Verkehr und Handel im heutigen Inntal von der Burg Landeck aus gesteuert, die seit dem 13. Jahrhundert auf einem steilen Hügel oberhalb der gleichnamigen Stadt bei Innsbruck liegt. Heute beherbergt es ein historisches Museum, das unter anderem eine Dauerausstellung über Kriege und Armut im Tiroler Oberland zeigt. Im 18. und 19. Jahrhundert war die Armut so groß, dass Familien ihre Kinder (manche nicht älter als fünf oder sechs Jahre) jedes Jahr in die Regionen um den Bodensee und Ravensburg in Deutschland schickten, um als Saisonarbeiter (Hirten, Knechte oder Dienstmagd) zu arbeiten. Neben der Ausstellung über die so genannten Schwabenkinder gibt es auch eine Ausstellung über den berühmten Barockbaumeister Jakob Prandtauer, der die Klöster Melk, St. Florian und Dürnstein erbaute.
Schlossweg 2 in Landeck, schlosslandeck.at
Salzburgerland
8. Burg Mauterndorf

Burg Mauterndorf © Mauterndorf Tourismus
Die majestätische Burg Mauterndorf thront als Tor und Wahrzeichen über der gleichnamigen Lungauer Stadt. In römischer Zeit befand sich hier bereits das Castellum (Festung) „In Muris“. Im Jahr 1235 begannen die Salzburger Fürstbischöfe mit dem Bau der heutigen Burg, die als Sommerresidenz und Mautstation an der Handelsstraße von Norden nach Süden dienen sollte. Der heutige Name Mauterndorf (Maut = Maut) geht auf diese Zeit zurück. Nachdem die Burg 1802 von den Bischöfen aufgegeben worden war, setzte der Verfall ein. Die Ruine wurde 1894 von dem deutschen Arzt Hermann von Epenstein, dem Paten von Hermann Göring (der dort häufig zu Gast war), gekauft und restauriert. Heute ist die Burg im Besitz des Salzburgerlandes. Sie beherbergt ein Landschaftsmuseum, das sich unter anderem mit der Landwirtschaft, der Religion und den Traditionen im Lungau beschäftigt. Eine Ausstellung im Wehrturm veranschaulicht das mittelalterliche Leben auf der Burg. Auf dem Dachboden, direkt unter dem Dach, konnte man den herannahenden Feind ausspähen und dank der Schießscharten relativ sicher angreifen. Heute bieten diese Öffnungen in der Mauer einen spektakulären Blick auf die friedliche Natur.
Burg Mauterndorf: Markt 27, salzburg-burgen.at, landschaftsmuseum.at
Steiermark
9. Burg Deutschlandsberg

Burg Deutschlandsberg © Frits Roest
Die auf einem Felsvorsprung gelegene mittelalterliche Burg Deutschlandsberg im Schilcherland wurde erstmals in den Jahren 1185 und 1188 als Burg (castrum) „Lonsperch“ urkundlich erwähnt. Bis 1803 diente sie als Verwaltungssitz für die Besitzungen des Erzbistums Salzburg in der Weststeiermark. Der Komplex beherbergt heute das Museum Archeo Norico mit mehr als fünftausend Exponaten (und vielen weiteren, die aufbewahrt werden). Die Exponate wurden größtenteils bei Ausgrabungen in der Hügellandschaft rund um Deutschlandsberg gefunden, als der Kurator und Archäologe Anton Steffan ein Vierteljahrhundert lang die ehemals baufällige Burg sanierte. Die Sammlung ist sehr beeindruckend, denn das Gebiet ist seit prähistorischen Zeiten besiedelt, und die verschiedenen Völker haben zahlreiche Schätze hinterlassen. Für die Besichtigung kann man sich gut und gerne einen ganzen Tag Zeit nehmen. Sie werden durch Tausende von Jahren Kulturgeschichte gehen. Es gibt Räume, die steinzeitlichen Grabfunden, keltischem Kunsthandwerk (wie einer seltenen goldenen Totenmaske), römischem Schmuck, mittelalterlichen Waffen und bis zu dreitausend Jahre altem Zierglas aus der Steiermark gewidmet sind. Zum Komplex gehört auch ein Hotel-Restaurant.
Burgplatz 1 in Deutschlandsberg, archeonorico.at; burg-deutschlandsberg.at
Weitere Tipps für Burgen und Schlösser in Österreich? Lesen Sie auch unsere Berichte über die Burgen Hohensalzburg und Hohenwerfen im Salzburgerland, die Burgenwelt Ehrenberg und die Festung Nauders in Tirol und die Riegersburg in der Steiermark.


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