Sehenswürdigkeit

9 Abenteuerliche Besucherbergwerke

Text: Emely Nobis

Früher wurden Kupfer, Silber, Gold, Erz oder Salz abgebaut… heute geben Besucherbergwerke einen Einblick in die einstige harte und gefährliche Arbeit unter Tage. 9 Tipps für einen abenteuerlichen Familienausflug.


Bergmannsgruß

Bergmannsgruß „Glück auf“ in Hallstatt © FREN Media, Frits Roest

Salzburgerland

1. Kupferbergbaumuseum Mühlbach
Kupferbergwerk Mühlbach

Kupferbergwerk Mühlbach © Thomas Müller

Im heutigen Mühlbach am Hochkönig weisen Spuren und Funde auf ein über viertausend Jahre altes prähistorisches Industriezentrum hin. Die Blütezeit des Kupferbergbaus lag hier zwischen 2.000 und 800 v. Chr. Wenige Jahre nach der Wiederentdeckung der Stollen im Jahr 1827 wurde die Mitterberger Kupfergewerkschaft gegründet und im selben Jahr das erste Bergwerk, der Mariahilf-Stollen am Roßbach, wieder in Betrieb genommen. In der Zwischenzeit hat sie ihren Betrieb eingestellt. Ein Rundgang durch das Besucherbergwerk beginnt nun im Museum im ehemaligen Knappenheim, wo die Geschichte des Kupferbergbaus erzählt wird. Der Demonstrationsschacht umfasst fünfzehn Erlebnisstationen, die den mühsamen Weg des Kupferbergbaus von der prähistorischen Methode des Feuermachens bis zum modernen Bergbau im 20. Jahrhundert näher beleuchten.

Mühlbach am Hochkönig 237, museum-hochkoenig.com

2. Schaubergwerk Leogang
Schwarzleo Leogang

Schwarzleo Leogang © Wikimedia Commons / Markscheider

In vielen Schaubergwerken fährt man mit einem Zug oder einer Rutsche hinunter. Nicht so im Schaubergwerk Leogang, wo die einstündige Tour ausschließlich zu Fuß durchgeführt wird, genau wie die Bergleute, die hier einst das Erz abgebaut haben. Mehr über den historischen Bergbau und die Bergleute erfährt man im Bergbaumuseum im ehemaligen Büro des Verwalters. Die Hoyerstube zum Beispiel erinnert an den Anführer der Kuhleute, die wegen ihres lutherischen Glaubens aus ihrer Heimat Deutschland flohen. Außerdem gibt es ein Mineralienkabinett mit einer reichen Sammlung ungewöhnlicher Steine, die bei der Arbeit in den Minen gefunden wurden.

Schwarzleo 3 in Leogang, schaubergwerk-leogang.com

3. Salzwelten Hallein
Unterirdischer See im Salzbergwerk

Unterirdischer See im Salzbergwerk © Kossmann

Das Salzbergwerk Hallein, auch bekannt als Salzbergwerk Dürrnberg, liegt nur 30 Kilometer von der Stadt Salzburg entfernt. Das Bergwerk war bis 1989 in Betrieb. Heute ist ein Teil des unterirdischen Tunnelsystems mit einem Führer zugänglich. Nachdem Sie mit einem kleinen Zug in das Bergwerk eingefahren sind, beginnt  die geführte Besichtigung, die etwa eine Stunde dauert. Sie fahren u.a. über einen unterirdischen Salzsee und sehen Filme und Animationen über die Entstehung der Bergwerke und ihre Bedeutung für die Stadt Salzburg. Sie halten auch an den Stellen, an denen 1577 und 1616 die mumifizierten Körper keltischer Bergleute gefunden wurden. Einen Eindruck vom damaligen Alltag bekommt man im Keltendorf Salina, das direkt neben den Salzwelten liegt.

Ramsaustraße 3 in Bad Dürrnberg, salzwelten.at

Oberösterreich

4. Salzwelten Hallstatt
Salzbergwerk Hallstatt

Salzbergwerk Hallstatt © FREN Media, Frits Roest

In Hallstatt wird die Geschichte des Salzabbaus durch die Kelten in der Bronzezeit mit moderner Multimediatechnik spannend erzählt, etwa in einem Bronzezeitkino vierhundert Meter unter der Erde mit Animationsfilmen über den Arbeitsalltag in Hallstatt in der Bronzezeit. Außerhalb des Bergwerks ist der Skywalk ein Highlight. Die frei schwebende Aussichtsplattform in 360 Metern Höhe (mit der Seilbahn erreichbar) bietet einen Panoramablick auf die Welterbestadt Hallstatt und den Hallsättersee.

Salzbergstraße 21 in Hallstatt, salzwelten.at

Steiermark

5. Salzbergwerk Altaussee
Salzbergwerk Altaussee

Salzbergwerk Altaussee © Scenomedia

In den Altausseer Salzbergwerken im Ausseerland (Salzkammergut) führen in den Berg gehauene Stollen durch reines Steinsalz. So sind an den Wänden kilometerweit die unterschiedlichsten Formen, Farben und Strukturen zu sehen. Sie kommen auch an einer von Bergleuten ausgehöhlten Barbarakapelle, einem Salzsee und einer Mineralienkammer vorbei. Dieses Schaubergwerk ist auch das größte aktive Salzbergwerk in Österreich. Historisch interessant: Während des Zweiten Weltkriegs lagerten die Nazis ihre geraubten Kunstschätze in diesen Galerien.

Lichtersberg 25 in Altaussee, salzwelten.at

6. Abenteuer Erzberg

Eisenbergwerk Erzberg

Eisenbergwerk Erzberg © FREN Media, Frits Roest

Der Erzberg in Eizenerz (Hochsteiermark) ist das größte aktive Eisenerzbergwerk in Mitteleuropa. Mindestens seit dem 11. Jahrhundert wird hier Eisenerz abgebaut. Ursprünglich wurde es unter Tage abgebaut. Im Jahr 1890 wurde der Tagebau eingeführt. Seit der Schließung der letzten Mine im Jahr 1968 wird das Eisenerz nur noch an der Oberfläche abgebaut. Die Besichtigung des unterirdischen Bergwerks (deren erster Teil mit dem Zug zurückgelegt werden muss) ist jetzt Teil des Abenteuers Erzberg, das auch eine spannende Fahrt mit dem Hauly (einem umgebauten 860-PS-Wagen mit Aussichtsplattform) über das Tagebaugelände umfasst. Die historische Talstation beherbergt ein Besucherzentrum mit Souvenirshop und das Restaurant Hauly (mit Terrasse). Eine interaktive Installation zeigt, wie sich der Erzberg im Laufe der Zeit verändert hat.

Trofenbachgasse 13 in Eisenerz, abenteuer-erzberg-at

Tirol

7. Schwazer Silberbergwerk
Silberbergwerk Schwaz

Silberbergwerk Schwaz © FREN Media, Frits Roest

In Schwaz, die Hauptstadt der Silberregion Karwendel in Tirol, begann der Silberbergbau im Jahr 1420 am Falkenstein. Zwischen 1490 und 1500 wurden nicht weniger als 129.000 kg Silber aus dem Berg gewonnen. Die Schwazer Bergwerke förderten damit 85 Prozent des europäischen Silbers, und die Tiroler Fürsten verdienten damit ein Vermögen. Günstige Silberimporte aus der Neuen Welt läuteten den Niedergang des Silberbergbaus in Schwaz ein, doch wurde das letzte Bergwerk (für Erz) erst 1999 geschlossen. Seit 1990 ist das Schwazer Silberbergwerk für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein kleiner Zug bringt die Besucher in 8 Minuten ins Innere des Sigmunder Stollens, wo eine eineinhalbstündige Führung durch die Geschichte des Bergbaus und der Bergleute beginnt.

Alte Landstraße 3a, silberbergwerk.at

8. Goldbergwerk Haizenberg
Goldbergwerk Haizenberg

Goldbergwerk Haizenberg © Goldschaubergwerk Hainzenberg

Zu einer Zeit, als der Bergbau in Tirol noch eine große Rolle spielte, war das tägliche Leben rund um Hainzenberg und Zell am Ziller im Zillertal vom Erzbergbau geprägt. Heute bietet das Goldbergwerk in Hainzenberg (eine Privatinitiative der Familie Rieser) durch multimediale Präsentationen Einblicke in das einst schwierige und gefährliche Leben der Bergleute, zeigt den Einfluss des Goldbergbaus auf Wirtschaft und Politik und wie die Kirche in all das verwickelt war. Die rund zweistündige Tour beinhaltet auch den Besuch der Hochzeller Käsealm (mit Käseverkostung) und des Streichelzoos sowie die Rückfahrt mit dem „Gold-Express“-Nahverkehrszug.

Hainzenberg 73 in Zell am Ziller, goldschaubergwerk.com

Kärnten

9. Terra Mystica und Terra Montana
Grubenbahn in Terra Montana

Grubenbahn in Terra Montana © Region Villach Tourismus GmbH, Adrian Hipp

In Bad Bleiberg (Kärnten) bauten Bergleute mehr als siebenhundert Jahre lang Blei- und Zinkerze unter Tage ab. Nach der Schließung des Bergwerks im Jahr 1993 wurden zwei miteinander verbundene Schaubergwerke errichtet. Eine 68 Meter lange Rutsche führt die Besucher zunächst zu Terra Mystica, sieben Bergwerksstollen mit Multimediashows über die Entstehung der Erde, das Reich der Unterwelt, den Wunderheiler Paracelsus und ein Wasserradhebewerk aus dem Jahr 1831. Der Besuch endet mit einer Fahrt mit der Grubenbahn und einer Auffahrt (49 m) mit dem Schachtaufzug. Anschließend können Sie mit dem Zug (2 km) nach Terra Montana weiterfahren, wo vierzehn Stationen die Arbeitswelt der Bergleute mit originalen funktionstüchtigen Bergbaumaschinen aus verschiedenen Epochen zeigen. Eine Führung in jedem der beiden Schaubergwerke dauert etwa 2 Stunden (einschließlich Umkleiden).

Antoniweg 5 in Bad Bleiberg, terra-mystica.at

Gut zu wissen:

  • Nicht alle Bergwerke sind das ganze Jahr über (oder jeden Tag) geöffnet, und alle sind nur mit Führung zu besichtigen. Oft muss man für eine Tour eine Reservierung machen.
  • Die Temperatur in vielen Bergwerken liegt zwischen 6 und 10 Grad. Vergessen Sie also nicht, warme Kleidung (z. B. eine Strickjacke) mitzubringen.
  • Tragen Sie festes Schuhwerk (keine Hausschuhe oder Pumps), da der Boden rutschig und uneben sein kann.
  • Tragen Sie Funktionskleidung, die auch mal eine Beule oder einen Fleck vertragen kann, denn die Galerien sind natürlich nicht makellos.
  • Manchmal muss man einen Overall oder eine spezielle Jacke tragen (z. B. um zu verhindern, dass man beim Abstieg auf einer Rutsche stecken bleibt). Diese werden von der Organisation zur Verfügung gestellt. Ein Helm, der bei vielen geführten Touren Pflicht ist, wird ebenfalls zur Verfügung gestellt.
  • Nicht alle Bergwerke sind für kleine Kinder oder Besucher mit Gehbehinderung geeignet. Manchmal muss man zum Beispiel Treppen hinauf- und hinuntergehen oder rutschen, und es kann dunkel und rutschig sein. Hunde und Kinderwagen sind in der Regel nicht erlaubt.
  • Fotografieren ist in der Regel erlaubt (für private Zwecke). Stative und Blitzgeräte sind nicht überall erlaubt. Bitte prüfen Sie daher im Voraus, was möglich ist.
Technisches Museum Wien © TMW
Tierwelt Herberstein - Eingang
Marchfelder Schlösserreich
Burg Laudeck
Unterirdischer See im Salzbergwerk© C. Kossmann
Stift Stams
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Donau zwischen Wien und Hainburg
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Panda im Tiergarten Schönbrunn
Wiener Staatsoper© Wien Werbung
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Schloss Grafenegg© Alexander Haiden
Hofkirche mit den schwarzen Mandern
Museum Tiroler Bauernhöfe
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Carnuntum - Villa Urbana
Burg Hochosterwitz© Wikimedia Commons / Arcomonte26
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Schloss Eckartsau
© Christian Stemper 2012