Made in Austria: Vöslauer
Mineralwasser aus Bad Vöslau
Text: Emely Nobis

Vöslauer Produktion, © Peter Rigaud
Was ist Vöslauer?
Das beliebteste Mineralwasser Österreichs ist ein 150.000 Jahre alter Naturschatz, der während der Eiszeit als Regen vom Himmel auf den Schneeberg bei Wien fiel. Dieser Niederschlag sickerte durch vier Gesteinsschichten nach unten und nahm auf seinem Weg zahlreiche Mineralien wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Fluorid und Natrium auf. Über unterirdische Quellen steigt das gesunde Wasser schließlich aus eigener Kraft an die Oberfläche.
Wann wurde die Quelle entdeckt?

Ursprüngliche Quelle © FREN Media, Frits Roest
Es gibt Aufzeichnungen über eine Thermalquelle in dieser Region, die bis in die Römerzeit zurückreichen. Im Jahr 1775 bewiesen chemische Analysen die therapeutische Wirkung des Wassers, und 1825 entdeckte Beethovens Leibarzt Marfatti von Monteregio die Quelle in Vöslau (Niederösterreich), aus der das heilsame Wasser an die Oberfläche sprudelte. Um diese Quelle herum wurde 1873 ein Thermalbad eröffnet, in dem man noch heute im Wasser der „Quelle“ baden kann. Dank des Thermalwassers ist Vöslau seit 1928 als Kurort Bad Vöslau bekannt.
Wer füllt diesen Durstlöscher ab?

Mineralwasser mit Geschmack © Vöslauer
Das 1936 gegründete Unternehmen Vöslauer Mineralwasser GmbH gehört seit 2010 zur Wiener Brauerei Ottakringer. Die Abfüllung selbst fand lange Zeit in einer Produktionshalle direkt neben dem Thermalbad statt, heute wird es in einer modernen Fabrikhalle am Stadtrand von Bad Vöslau abgefüllt. Um den Standort zu verlagern, mussten auf dem Firmengelände neue Brunnen gebohrt werden. Denn das österreichische Lebensmittelgesetzbuch schreibt vor, dass Mineralwasser nur direkt an der Quelle – ohne Zwischentransport – abgefüllt werden darf. Die neuen Bohrungen befinden sich in einer Tiefe von 470 und 660 Metern. Dank des hydrostatischen Drucks steigt das Wasser jedoch aus eigener Kraft an die Oberfläche, ohne dass es gepumpt werden muss. Das Wasser wird dann von 32 Grad auf 20 Grad abgekühlt, bevor es in Flaschen abgefüllt wird. Nach der Abfüllung werden Kohlensäure und Aromen wie Cranberry, Guave, Zitronengras oder sizilianische Zitrone hinzugefügt. Dann werden die Flaschen verschlossen, etikettiert und verpackt. Das alles geschieht blitzschnell (innerhalb einer Minute), damit das Quellwasser, das die VerbraucherInnen erreicht, so frisch wie möglich ist. An Spitzentagen werden bei Vöslauer bis zu zwei Millionen Liter Wasser abgefüllt. Zum Glück wird die Quelle wahrscheinlich ewig weiterfließen.
Warum mit dem Strom schwimmen?

Bereit zum Recycling © FREN Media, Frits Roest
„Wasser fließt und auch wir müssen mit dem Strom schwimmen“, so die Firmenphilosophie von Vöslauer. Daher streben sie in der heutigen Zeit nach einer immer nachhaltigeren Produktion. Was die PET-Flaschen betrifft, so sind sie auf dem besten Weg dorthin. Bereits 2003 verzichtete Vöslauer auf die Verwendung von PET-Mehrwegflaschen, da diese nicht sehr umweltfreundlich sind: Sie benötigen unter anderem viel Wasser und Chemikalien zur Reinigung. Seitdem haben sie sich für Glasflaschen und rPET entschieden: recyceltes PET aus gebrauchten und gesammelten Flaschen. Auf dem Firmengelände befinden sich Flaschen, die gesammelt und zu großen Blöcken gepresst wurden. Sie gehen an PET to PET Recycling in Müllendorf (Burgenland): ein Unternehmen, das von der österreichischen Getränkeindustrie gegründet wurde, um PET zu recyceln. Die leeren Flaschen werden geschreddert und zu Granulat vermahlen, das wiederum das Rohmaterial für die Vorform ist: kleine reagenzglasähnliche Röhrchen, aus denen die rPet-Flaschen hergestellt werden. Letzteres wird in Vöslauer selbst durchgeführt. In der Fabrikhalle werden große Kisten mit Rohlingen (so nennt man hier eine Vorform) in verschiedenen Farben gefüllt. Sie werden erhitzt und dann in Formen geblasen, die der gewünschten Form und Farbe der Flasche entsprechen. Wie beim Aufblasen von Luftballons geht dies nicht immer reibungslos. Was die Maschinen als unbrauchbar ausspucken, geht einfach mit dem gesammelten Leergut zurück zu PET zu PET, wird wieder zu Granulat für die Vorformung gemahlen, kommt zurück zu Vöslauer und so weiter. So schließt sich der Kreislauf immer wieder. Ein Glücksfall: Das Ziel von Vöslauer, bis 2025 100 Prozent rPet-Flaschen zu verwenden, wurde bereits Anfang 2020 erreicht. Das neue Ziel für 2025 besteht darin, bis dahin nur noch recycelte Verpackungsmaterialien zu verwenden, einschließlich Etiketten, Folien, Kisten und Glasflaschen.
Wo kann man es probieren und erleben?

Thermalbad in Bad Vöslau © FREN Media, Frits Roest
Bei einer Führung über das Firmengelände in Bad Vöslau können Sie den gesamten Produktionsprozess – von der Abfüllung der Flaschen bis zum Transport zum Verbraucher – live miterleben. In den Sommermonaten (Mai-September) sind die geführten Touren besonders attraktiv. Sie enden im schönen Thermalbad Bad Vöslau mit seiner eleganten Art-déco-Architektur aus dem Jahr 1926. Danach können Sie den Rest des Tages hier frei verbringen und ein Bad im „grünen Becken“ nehmen, das mit Mineralwasser aus der Quelle gefüllt ist.
Führungen durch Vöslauer sind ganzjährig möglich, von Mai bis September inklusive Thermeneintritt: Quellenstraße 1 in Bad Vöslau, vöslauer.com
Thermalbad: Maital 2 in Bad Vöslau, thermalbad-voeslau.at

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